Kostenoptimierung des Martech-Stacks: Kosten senken ohne Effizienz zu verlieren

Kostenoptimierung des Martech-Stacks: Kosten senken ohne Effizienz zu verlieren

In diesem Artikel

Auch wenn die Pandemie dein Unternehmen vielleicht kaum wirtschaftlich beeinträchtigt (oder durch den Digitalisierungs-Push vielleicht sogar gefördert) hat, steht der Endgegner jedes Wachstumsunternehmens bereits vor der Türe: steigende Zinsen.

Und das bedeutet, die Marketing und Sales Teams im ganzen Land (und auch im Rest Europas und der Welt) werden mit Effizienz- und Kostenfragen konfrontiert werden.

Und da Tools und Software wahrscheinlich zu den am einfachsten zu reduzierenden Kosten gehören, haben viele Marketingplattformen bereits während der Pandemie damit begonnen, ihre Kosten zu senken und sogar die Rechnungsstellung auszusetzen, um ihre Kunden weiterhin bedienen zu können.

Laut Gartners Umfrage zu den Ausgaben der CMOs macht die Marketingtechnologie mehr als 28% der gesamten Marketingausgaben aus und ist damit ein mehr als naheliegender Kostenblock für Einsparungen.

Wenn du über die verschiedenen Möglichkeiten zur Kostenoptimierung nachdenkst, solltest du bedenken, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, die Kosten im Bereich der Tools und der Unternehmenssoftware zu senken.

Kostenoptimierung: Mache einen Big Picture Audit deiner Tool Landschaft

Der erste Schritt besteht immer darin, herauszufinden, wie sich die von dir eingesetzte Marketingtechnologie auf die Arbeitsweise deines Unternehmens auswirkt. Dies erfordert ein gründliches Martech Audit deines Stacks und jedes einzelne Element im Netzwerk der von dir verwendeten Software-Tools.

Wie hilft dir jedes Tool, deine KPIs zu erreichen? Wie häufig wird jedes Tool wöchentlich/monatlich/vierteljährlich genutzt? Wie viele Teams/Mitarbeiter machen davon Gebrauch? Und hat es Auswirkungen auf die Art und Weise, wie du deine Marketingdienstleistungen erbringst?

Am einfachsten ist es, wenn alle Mitglieder deines Marketingteams die Tools auflisten, die sie täglich nutzen, und diese Daten in einer gemeinsamen Datenbank zusammenstellen, wobei sie besonders auf die Kosten, die Anzahl der Nutzer und die Auswirkungen auf die Prozesse achten.

Das Audit sollte dir eine klare Liste der Technologien liefern, die du lizenziert hast, und wie sie sich auf den Gewinn auswirken.

Finde Optimierungsmöglichkeiten mit den bestehenden Anbietern

Bevor du einem Dienst den Stecker ziehst, solltest du prüfen, welche Möglichkeiten du mit deinen bestehenden Anbietern hast. Du wirst dich sowieso mit ihnen in Verbindung setzen müssen, um die Situation zu erklären, also kannst du die Gelegenheit nutzen, um dir die Funktionen und Merkmale anzusehen, die dein Unternehmen noch nicht genutzt hat.

Oder sieh dir zusätzliche Dienstleistungen an, die die Tools, die du loswerden willst, abdecken können.

Häufig ist auch der Wechsel in andere, vielleicht mittlerweile besser passende Module / Pakte sinnvoll und möglich - als Downgrade oder Wechsel.

Ein Gespräch mit einem Anbieter, den du abschaffen willst, kann sich als fruchtbar erweisen. Halte Ausschau nach Möglichkeiten, bessere Bedingungen für die Tools auszuhandeln, für die du derzeit bezahlst. Vielleicht kannst du auch um Rabatte oder Zahlungsaufschub bitten. Diese Diskussion kann zu einer Win-Win-Situation für beide Seiten führen - dein Anbieter behält einen zahlenden Kunden, und du bekommst ein effektiveres Werkzeug oder bessere Zahlungsbedingungen für deinen Vertrag.

Kostenoptimierung: Überprüfe immer den Beitrag deiner Tools auf das EBIT

Minimiere mögliche Auswirkungen: Teste, bevor du sie abschaltest

Genau wie beim A/B-Test der Auswirkungen einer Marketingkampagne musst du den potenziellen Schaden begrenzen, der deinen Prozessen entstehen kann, wenn eine Software oder eine Plattform abgeschaltet wird. Und die einzige Möglichkeit, diesen Effekt zu entdecken, ist ein Test.

Mache einen kurzen Probelauf deines Prozesses ohne das Tool oder die Plattform. Miss die Auswirkungen auf dein Team und seine Leistung. Nimm die unerwarteten Probleme zur Kenntnis, die auftreten - denn es wird mit Sicherheit Probleme geben, ob du willst oder nicht.

Die Daten, die du bei diesem Probelauf sammelst, werden dir bei der Entscheidung helfen, ob es sinnvoll ist, das in Erwägung gezogene Tool zu streichen.

Tools bei einem Anbieter konsolidieren

Eine wichtige Taktik zur Kostenoptimierung ist die Konsolidierung. Wenn ein Tool oder eine Plattform mehr als eine Aufgabe für dich erledigen kann, verbessert sich dein ROI erheblich. Du musst nach Möglichkeiten suchen, die Funktionen der Tools, die du bereits nutzt, zu maximieren. Wenn ein Tool mehrere Funktionen hat oder eine zusätzliche Funktion andere Tools ersetzen kann, musst du für ein Tool weniger bezahlen.

Ein Paradebeispiel, das wir im Marketingbereich häufig sehen: Unternehmen haben mehrere Tools für Analysen, Segmentierung und Engagement. Wenn du eine Plattform nutzen kannst, die alles unter einem Dach vereint und nur eine monatliche Rechnung verursacht, kannst du deinen Marketing-ROI sofort optimieren.

Achte auf die Total Cost of Ownership

m Zusammenhang mit der Konsolidierung deiner Tools solltest du auch die Gesamtbetriebskosten (TCO) deiner Marketingtechnologie betrachten.


Was sind die Total Cost of Ownership (TCO, Gesamtbetriebskosten)? Die Summe aus den Kosten für Anschaffung, notwendigem Personal zur Bedienung und den operativen Betriebskosten (einschließlich indirekter Kosten) über die gesamte Nutzungsdauer.

Die Gesamtbetriebskosten beziehen sich nicht nur auf den Kaufpreis einer Dienstleistung, sondern auch auf die Personalkosten, die mit der Nutzung und Wartung des Tools verbunden sind, sowie auf die versteckten Betriebskosten, die bei jeder Abrechnung auftauchen können. Kurz gesagt: Für jede Software, die du kaufst, gibt es langfristige Wartungskosten und versteckte Kosten. Und viele Anbieter machen diese Kosten nicht transparent, wenn sie es eilig haben, dich zu verpflichten.

Wenn es an der Zeit ist, deinen technischen Stack zu bewerten, solltest du die Gesamtbetriebskosten (TCO) berücksichtigen und die versteckten oder zusätzlichen Kosten, für die du zahlst, im Auge behalten.

Ein gutes Beispiel: Sind in deiner monatlichen Rechnung für das Engagement auch die Kosten für das Versenden jeder Push-Benachrichtigung oder SMS berücksichtigt? Idealerweise sollte deine Plattform eine spezielle Beziehung zu E-Mail- oder Push-Anbietern haben, damit du nicht die Einzelkosten für jede Push-Nachricht, SMS oder E-Mail zahlen musst. Denn das sind horrende versteckte Kosten, wenn du mit Millionen von Nutzern kommunizierst.

Als Faustregel gilt, dass du dich für die Plattform mit den niedrigeren TCO entscheiden solltest. Sie wird deinem Unternehmen auf lange Sicht einen besseren Wert bieten.

Letzte Aktualisierung am 
29.4.2022
Markus Feigelbinder