Digitales Customer-Relationship-Management (CRM) ist in mittleren und größeren Betrieben längst der Standard. Kunden und potenzielle Kunden werden in umfangreichen Datenbanken gespeichert, sodass sie über neue Produkte und Angebote schnell informiert werden können. Dabei macht es aber natürlich einen großen Unterschied, ob du deine Kundendatenbank als umfangreiche Excel-Tabelle pflegst oder mithilfe eines professionellen CRM-Systems verwaltest.
Gerade im Bereich Marketing Technology spielen die professionellen Systeme ihre Stärken aus. Folgend eine sehr kompakte Gegenüberstellung des Marktführers Salesforce und des etwas kleineren Konkurrentens HubSpot.
Beide Anbieter bieten ihre Produkte als SaaS / Cloud Lösung mit umfangreichen Onlinekomponenten an.
Im Bereich MarTech bieten sie extrem fortschrittliche Funktionen wie die KI-gestützte Analyse von Sales-Funneln und Pipelines. Auf den ersten Blick scheinen die Services auch ganz ähnliche Zielgruppen anzusprechen. Bei genauerer Betrachtung wird aber deutlich, dass Salesforce wesentlich monolithischer und komplexer auftritt als HubSpot. Dadurch eignet Salesforce sich in erster Linie für größere Unternehmen mit eigener IT-Abteilung und den nötigen Kapazitäten, um Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzubieten.
HubSpot verfügt über deutlich weniger Features als Salesforce, ist dafür aber weniger komplex. Gerade wenn bereits vorhandene Datenbestände und Prozesse in das neue System eingepflegt werden sollen, ist das bei HubSpot wesentlich einfacher als bei Salesforce. Dadurch ist HubSpot gerade zum Start und für kleinere und mittlere Betriebe oft eine beliebte Wahl.
HubSpot: Dynamisches Marketing-Tool für kleine und mittlere Unternehmen
HubSpot überzeugt auf den ersten Blick mit der Einfachheit der Einrichtung und Bedienung. Der Import vorhandener Kundendatenbestände ist aus unterschiedlichen Dateiformaten möglich. Excel-Tabellen können genauso eingelesen werden wie CSV-Dateien. Pipelines, mit denen Marketingmaßnahmen und Leadquellen direkt auf die daraus resultierenden Umsätze projiziert werden können, sind danach über eine einfache Oberfläche konfigurierbar. Das Dashboard von HubSpot ist modern und bietet eine zumindest für kleinere und mittlere Unternehmen ausreichende Menge an Datenanalysetools. Über einen separaten Shop können zusätzliche Module für das Dashboard gekauft und aktiviert werden. Dank Programmierschnittstelle können auch eigene Erweiterungen entwickelt werden.
Eine weitere wichtige Komponente von HubSpot sind die Contentmarketing-Module. Damit können ganze Blogs und einfache Websites angelegt und auf ihre Effizienz hin analysiert werden. Auch Module für E-Mail-Marketing sind selbstverständlich vorhanden.
Die Basisversion von HubSpot kann kostenlos genutzt und ausprobiert werden. Für den Einsatz unter realen Bedingungen dürfte diese allerdings in den meisten Fällen nicht ausreichen. So ist es mit dem kostenfreien Angebot zum Beispiel nicht möglich, mehr als eine Pipeline zu konfigurieren, sodass komplexere Marketingstrukturen nicht abgebildet werden können.
Die Preise für die Premiumangebote sind stark modular aufgebaut. Je nach Anzahl der zu verwaltenden Kontakte und benötigen Features ist mit Kosten von einigen Hundert Dollar im Monat zu rechnen. Wer sehr viele zusätzliche Funktionen nutzen will, muss deutlich mehr zahlen. Dies ist sicherlich auch die meist unterschätze Gefahr bei der Einführung mit Hubspot - die monatlichen und jährlichen Kosten pro Monat steigen SEHR signifikant und erreichen selbst in recht kleinen Setups schnell 25.000 Euro pro Jahr.
Salesforce: Der Klassiker im Bereich Marketing Technologie (MarTech)
Salesforce ist wesentlich komplexer und umfangreicher als HubSpot. Schon der Import vorhandener Datenbestände ist wesentlich aufwendiger als beim Konkurrenten. Dafür bietet Salesforce aber wesentlich feiner konfigurierbare Analysefunktionen an. Die Visualisierung von Funneln und Pipelines ist, wenn die grafische Aufbereitung auch etwas altmodischer wirkt, wesentlich detailreicher als bei HubSpot. Wer wirklich große Kontaktdatenbanken (ab etwa 100.000 Kontakten) unterhält sollte schon deswegen Salesforce den Vorzug geben.
Darüber hinaus bietet Salesforce einige starke Features für das Aftersale-Marketing. Nicht nur verwaltet die Software auf Wunsch auch Vertrags- und Angebotsdokumente, sondern bietet Funktionen für die Automatisierung von Angeboten, die sich an Bestandskunden richten. So können zum Beispiel Servicemails zur Erinnerung an Wartungstermine oder zeitlich versetzte Upsale-Angebote automatisch verschickt werden.
Über eine sehr mächtige API können Unternehmen eigene Erweiterungen für Salesforce entwickeln lassen. Zudem steht ein umfangreicher Katalog bereits fertiger Module und Funktionen zur Verfügung.
Salesforce kostet im einfachsten Tarif 25 € pro Nutzer im Monat. Wer alle Funktionen von Sales- und Marketing-Cloud nutzen will, muss allerdings entsprechend höhere Kosten einplanen. Abhängig von der Anzahl der gebuchten Module (Sales, Service, Marketing Cloud, ..) kann es schon mal auf bis zu mehrere Hundert Euro pro Nutzer pro Monat hochgehen.
Der direkte Vergleich: Salesforce vs Hubspot
Im direkten Vergleich zeigt sich, dass Salesforce wesentlich mehr Funktionen als HubSpot bietet. Auch das Angebot an fertigen Zusatzmodulen, die spezialisiertere Analysen ermöglichen, ist bei Salesforce um Größenordnungen umfangreicher. Dieser enorme Reichtum an Funktionen und Features hat allerdings seinen Preis. Sowohl buchstäblich mit Blick auf die im Schnitt deutlich höheren finanziellen Kosten von Salesforce als auch im übertragenen Sinne: Die Komplexität bei der Einarbeitung ist bei Salesforce deutlich höher als bei HubSpot.
Salesforce im Überblick:
- Keine Wachstumsgrenzen - Salesforce funktioniert selbst bei internationalen Großkonzernen problemlos
- Starke Analysefunktionen für Funnels und Pipelines
- Sehr umfangreiche API
- Aufwendiges Onboarding
- Komplexe Bedienung; steilere Lernkurve als bei Hubspot
HubSpot im Überblick:
- Einfache Migration kleiner und mittlerer Datenbestände
- Übersichtliche, moderne Oberfläche
- Starke Content-Marketing-Features
- Weniger detaillierte Analyse von Leadquellen als bei Salesforce
- Bei intensiver Nutzung entstehen schnell sehr hohe Kosten
Gerade kleinere und mittlere Unternehmen, die die erweiterten Marketing Technology Funktionen von Salesforce nicht wirklich sinnvoll einsetzen können, sollten daher auf jeden Fall auch einen Blick auf HubSpot werfen.
Grundsätzlich nähern sich die Angebote aber im Laufe der letzten Jahre einander an. Während Salesforce sich große Mühe gibt, das Onboarding für neue Kunden zu vereinfachen, erweitert HubSpot den Funktionsumfang immer weiter.